Andreas Leikauf

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bildrock

leikauf rockt. als musiker, eh klar – aber erst recht mit dem pinsel. wie gute songs bestechen seine bilder als klar strukturierte rohlinge, von langer hand vorbereitete hüftschüsse.
er fischt in der mülltonne amerikanisierter popkultur und präsentiert die gefundenen szenen und charaktere mit einem gewaltigen drive, der keine zeit für schnörkel hat.
meisterhafte zitate und mehrfache spiegelungen nach art reflexiv gewordener rockmusik.
die grundierung und das schwarz verleihen ihnen lautstärke, dunkle glut.
geschichte ist für diese kunst keine autobahn mit überholzwang. da werden motive aus den 1950ern mit stilmitteln der 60er im geist der 80er jahre wiederbelebt und ins 21. jahrhundert eingespeist. vergangenheit, gegenwart und zukunft durchdringen einander nach verschiedenen richtungen.
in solchen loops erzählt leikauf kulturindustrielle mythen neu und gegen den strich, erzählt von einsamkeit, langeweile, angepasstheit, kommerz und ungerechtigkeit, vom zorn über die herrschenden verhältnisse, von witziger subversion, musik und revolten gegen whatever.
geschriebene slogans schneiden ins bild wie gitarrenriffs, die klingen, als hättest du sie schon viel zu oft gehört, und die dich dann doch anspringen und überraschen, mit ihrer leidenschaftlichen präsenz und ungeschliffenen direktheit. die botschaft simpel und enigmatisch zugleich:
ein refrain, der sich nie ganz reimt.
there´s more to the picture
than meets the eye.
schau. horch.

bildrock